Anfang 2023 hat sich Swiss Sliding gemeinsam mit den Sponsoren und Unternehmen rund um Peter Spuhler (Stadler Rail, Aebi-Schmidt, Swiss Steel, Innflow und ELP) zusammengetan und vereinbart, dass neue und eigenentwickelte Schlitten gebaut werden mit dem Ziel, an den Olympischen Spielen 2026 wieder Medaillen im Bobsport für die Schweiz zu gewinnen.
Swiss Sliding hatte an den Olympischen Spielen 2010 und 2014 sensationelle Erfolge mit in der Schweiz entwickeltem und gefertigten Material. 2014 gewann die Schweiz damit sogar Olympisches Gold. Dieses erfolgreiche Projekt konnte aufgrund der fehlenden Anschlussfinanzierung leider nicht weiterverfolgt werden. Die Covid-Pandemie traf das Projekt zusätzlich hart. So konnte versprochenes Material nicht geliefert, zugesagte Arbeiten nicht erledigt und finanzielle Zusagen nicht eingehalten werden. Das ursprüngliche Projektziel, auf die Olympischen Spiele in Beijing 2022 konkurrenzfähige Schlitten an den Start zu bringen, musste daher verschoben werden.
Um einen wettbewerbsfähigen Bob herzustellen, bedarf es an viel Know-how aus der Schweizer Industrie, dem Bobsport und substanzielle finanzielle Unterstützung sowie ein funktionierendes Netzwerk mit Partnern. Faktoren, die sich Swiss Sliding in den letzten 18 Monaten mit viel Engagement aufgebaut hat und so im Januar 2023 die ersten Prototypen auf den Bahnen in Innsbruck, St. Moritz-Celerina und La Plagne testen konnte.
Schlitten-Entwicklung mit Swiss Ski, Sauber und RUAG
Die Weiterentwicklung der ersten Prototypen wurde im Frühjahr und diesen Sommer vorangetrieben. Durch die Unterstützung vom Bundesamt für Sport (BASPO) und Swiss Olympic im Rahmen eines Innovation Hub Projektes hat das Projekt neue Strukturen erhalten. Mittlerweile sind Partner wie Sauber Technologies, Swiss Ski und RUAG dazugestossen und bringen ihren wertvollen Teil zum Gelingen dazu.
«Im Wissen, dass wir zeitlich äusserst knapp dran sind und die neuen Schlitten schnell sein müssen, sind wir mit dem aktuellen Fortschritt zuversichtlich», so Roger Clavadetscher, der Geschäftsführer von Swiss Sliding. «Der Einbezug wichtiger Partner wie Roman Braschler von Brasch Design Composites GmbH, unserem Pilot Michi Vogt und Hans Strahm als erfahrener Weltcup-Mechaniker, sind der Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzung».
Swiss Sliding wird den neuen 2er Bob anlässlich des Trainingslager in Lillehammer ab dem 19. Oktober 2024 während zwei Wochen testen. Die neue Aerodynamik, Anpassungen im Chassis sowie verschiedene Setups sind das Augenmerk der Testwochen. Falls die Tests erfolgreich sind, wird der 2er Schlitten schnellstmöglich homologiert und im Weltcup eingesetzt. Weitere 2er Schlitten sind im Aufbau. Ein erster 4er Schlitten wird voraussichtlich Ende März 2025 zur Verfügung stehen.
Text und Bild: Swiss Sliding