An der Rennstrecke Marendebach in Gries im Sellrain, Tirol, scheiden sich die Geister. Während sie einigen liegt, haben andere Athleten erhebliche Schwierigkeiten mit ihr. Es handelt sich um die kurvigste und technisch anspruchsvollste Strecke im gesamten Rennzirkus, mit einer Geraden nach dem Start und einer Schikane kurz vor dem Ziel. Dazwischen schlängelt sich die Strecke schwungvoll hin und her. Von den Athleten wird höchste Konzentration und eine perfekte Linienwahl gefordert, denn man hat kaum Möglichkeiten, anzugreifen oder zu experimentieren. Wenigstens spielte das Wetter mit, und es war nicht zu heiss.
Das Grindelwalder Doppelsitzer-Team, bestehend aus Albert Steffen und Aimee Moat, musste sich noch etwas gedulden, um einen Podestplatz zu erkämpfen. Am Samstag belegten sie knapp hinter dem Podest den fünften Platz. Am Sonntag hingegen fuhren sie mit geringem Abstand vor den Oberösterreichern Andreas und Lukas Sölkner auf den zweiten Platz. An beiden Renntagen siegte, wie so oft, das Tiroler Duo Fabian und Simon Achenrainer.
Albert Steffen fuhr am Samstag über alle Herrenkategorien auf den siebten Platz, konnte aber als Zweiter in der Herren-Altersklasse I+II hinter dem Tiroler Gerhard Zöhrer das Podest besteigen. Seine Tochter Seline Wyss wurde an beiden Renntagen Dritte bei den Juniorinnen, hinter den Tirolerinnen Alina Schaffenrath und Emma Ruetz. Am Sonntag belegte Steffen erneut den zweiten Platz hinter Zöhrer in der Herren-Altersklasse, konnte sich jedoch auf den sechsten Gesamtrang verbessern. Beide Rennen bei den Herren gewann Fabian Achenrainer vor seinen Landsmännern Andreas und Thomas Sölkner. Bei den Damen sicherte sich in beiden Rennen die Lokalmatadorin Riccarda Ruetz den Sieg, vor der Deutschen Lisa Walch.
Mit dem Doppelrennen in Sellrain ging die Rollenrodelsaison relativ früh zu Ende. In der Cupgesamtwertung belegte Seline Wyss hinter Alina Schaffenrath und Emma Ruetz den guten dritten Rang bei den Juniorinnen. Albert Steffen wurde Zweiter in der Herren-Cupgesamtwertung hinter Fabian Achenrainer. Er gewann dementsprechend die Herren-Altersklasse I+II vor Gerhard Zöhrer und dem Steirer Manfred Trieb. Das Duo Albert Steffen/Aimee Moat belegte den vierten Schlussrang in der Cupgesamtwertung der Doppelsitzer, da Moat bei zwei Rennen nicht zur Verfügung gestanden hatte. Die Cupwertung gewannen Achenrainer/Achenrainer vor den Deutschen Niko Hörth und Vincent Streit.
Kühtai, das sich ganz in der Nähe befindet, wird im Januar 2025 die nächste FIL-Weltmeisterschaft der Naturbahnrodler austragen.
Text und Bild: Dr. phil. Michael Ammann, SRC Grindelwald