Rennbericht ISSU-Europameisterschaft Rosenau-Edlbach 2024

Rennbericht ISSU-Europameisterschaft Rosenau-Edlbach 2024

Mehrere Podestplätze für die Schweizer

Rosenau-Edlbach bei Windischgarsten in Oberösterreich ist eine traditionelle Station in der Rollenrodel-Szene. Bereits zum achten Mal fanden dort Rennen statt, und zum ersten Mal wurde eine Europameisterschaft der International Sledge Sports Union ausgetragen. Am Freitag, während eines langen, sonnigen und sehr heissen Wochenendes, wurden zwei Trainingsläufe absolviert, die die neun Athletinnen und Athleten des SRC Grindelwald und des ISCD Davos nutzten, um sich mit der relativ langen Strecke vertraut zu machen. Der «Güterweg Bartl» bietet einen Kompromiss aus Technik und Speed: eine Schikane, zwei Links- und eine Rechtskurve, zwei Geraden sowie eine schwer einsehbare, langgezogene Doppelrechtskurve, die den Rodlern einiges an Überwindung abverlangte, um sie nahezu ungebremst zu befahren.

Am Samstag wurde der Grosse Preis von Europa ausgetragen. Dabei wurde das Starterfeld in mehrere Alterskategorien aufgeteilt, und das Schweizer Team konnte einige Podestplätze verzeichnen. Die Doppelsitzerpaarung Albert Steffen und Aimee Moat vom SRC Grindelwald belegte hinter den Cousins Fabian und Simon Achenrainer aus Tirol den 2. Platz. Tina Wendler vom ISCD Davos, die noch relativ neu in dieser Sportart ist, stellte ihr Talent prompt unter Beweis und fuhr bei ihrem ersten Rennen hinter den Tirolerinnen Alina Schaffenrath und Emma Ruetz als Dritte bei den Juniorinnen aufs Podest. Albert Steffen gewann die Herren-Alterskategorie II vor den Steirern Markus Trieb und Johann Grasch. Sein Teamkollege Michael Ammann erreichte hinter dem Tiroler Gerhard Zöhrer und vor dem Deutschen Niko Hörth den zweiten Platz in der Herren-Altersklasse I.

Die beiden Rennläufe des Grossen Preises dienten als Qualifikation für die Europameisterschaft der besten 20 Männer und 10 Frauen, die am Sonntag stattfand. Die Grindelwalder Albert Steffen, Daniel Moser und Michael Ammann schafften es in den Finallauf. Am Sonntag belegte Steffen den 6., Daniel Moser den 11. und Michael Ammann den 19. Schlussrang. Aimee Moat wurde Achte, Tina Wendler Neunte bei den Damen. Der Grindelwalder Doppelsitzer mit Steffen und Moat konnte das Ergebnis vom Vortag ganz knapp nicht wiederholen; den beiden fehlten lediglich fünf Hundertstelsekunden auf die beiden zweitplatzierten Doppelsitzerpaarungen Markus und Gabriel Trieb sowie Andreas und Lukas Sölkner, den Lokalmatadoren. Europameister wurden Fabian und Simon Achenrainer.

Den grössten Erfolg aus Schweizer Sicht feierte beim abschließenden Team-Wettbewerb das Dreiergespann Daniel Moser, Michael Ammann und Albert Steffen mit einem dritten Platz. Sobald der erste Rennläufer eines Teams die Ziellinie passierte, öffnete sich oben am Start ein kleines Tor für den zweiten Rennläufer, der bei seiner Zieldurchfahrt wiederum das Tor für den Dritten öffnete. Die drei Grindelwalder setzten sich vor Team Deutschland 1 durch und mussten sich lediglich den beiden favorisierten Teams aus Österreich geschlagen geben. Den Team-Wettbewerb gewann Österreich 1 mit Andreas Sölkner, Fabian Achenrainer und Thomas Sölkner vor Österreich 2 mit Simon Saurer, Michelle Schnepfleitner und Gerald Redtenbacher.

Schnepfleitner, die dem lokalen Rodelverein angehört, konnte sich vor der Deutschen Lisa Walch und der Tirolerin Riccarda Ruetz zur Europameisterin küren. Aber auch Thomas Sölkner und sein Bruder Andreas nutzten den Heimvorteil und wurden vor Fabian Achenrainer Europa- bzw. Vizeeuropameister.

Die Rollenrodelsaison wird bereits nächstes Wochenende mit zwei Cuprennen in Sellrain im Tirol abgeschlossen.

 

Text: Dr. phil. Michael Ammann, SRC Grindelwald
Bilder: Dr. phil. Michael Ammann, SRC Grindelwald, Josef Hinterleitner