Der Bob Run
Start: die schmale Sonnenterrasse von St. Moritz mit Kulm Hotel, Golfplatz und Olympiastadion. Ziel: Celerina und der weite Talgrund des Oberengadins. Dazwischen: ein Arvenwald, in dem Merkwürdiges vor sich geht. Wird es kalt, sausen Menschen durch diesen Wald Richtung Celerina – und zwar auf einer Bahn, die im Sommer kaum sichtbar ist, im Winter jedoch die wohl grösste Eiskulptur der Welt bildet.
Seit dem Jahr 1904 wird die legendäre Bobbahn jährlich neu erschaffen – und zwar aus 15 000 Kubikmeter Schnee und 7 000 Kubikmeter Wasser. Erbaut wird der Bob Run jeweils ab Ende November, zum Einsatz kommen vor allem Hände und Schaufeln durch die bewährte Bahnmannschaft aus dem Südtirol. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Strecke ist 1722 Meter lang und weist 19 hochwandige, eisig glänzende Kurven auf. Das Besondere: Der Olympia Bob Run entsteht zwar jedes Jahr neu, aber verändert sich dennoch kaum. Ein Werk der Bahnmannschaft, mehrheitlich von Auge und Hand gebaut, welches grosses Lob verdient.
Der Cresta Run
Start: die grosse Anspannung. Ziel: das grosse Aufatmen. Dazwischen: Nervenkitzel auf einer weltweit einzigartigen Wettkampfstätte. Seit 1885 stürzen sich waghalsige Menschen kopfvoran durch den Cresta Run, den steilen Eiskanal zwischen St. Moritz und Celerina. Nicht selten heben hier Menschen ab: In berühmten Kurven wie dem Shuttlecock verlieren sie die Bodenhaftung – respektive das spiegelblanke Eis unter den Kufen ihres Skeletons.
Skeleton? Cresta ist die Urform dieser Sportart. Damit ist der Cresta Run die Mutter von Skeleton und Cresta zugleich. Gefahren wird auf dem Cresta Run bäuchlings und kopfvoran, gesteuert mit Körpereinsatz und stählernen Spitzen an speziellen Schuhen. Und praktiziert wird diese Sportart nur hier auf dem Cresta Run, der jährlich neu aus Schnee, Eis und Leidenschaft geformt wird. Der Leidenschaft für die Geschwindigkeit, für die Tradition und für das Sensationelle.
Walk of fame
Die einzigartige Natureisbobbahn von St. Moritz nach Celerina wird zum Open-Air-Museum. Hier, wo 1897 die weltweit ersten internationalen Bobrennen stattfanden, wird dem faszinierenden Rennsport mit Schlitten gehuldigt. Der Walk of Fame führt ab dem Infopoint am Start entlang des legendären Olympia Bobruns St. Moritz – Celerina durch die Geschichte des Bob- und Skeletonsports.
Das Besondere am Walk of Fame: Die Infos und die Bilder auf den grossformatigen Tafeln führen mittels QR-Code jeweils noch tiefer in die Welt des Bob- und Skeletonsports hinein. Wer beispielsweise beim legendären Sunny Corner steht, kann auf dem Smartphone die Fahrt der Olympiasieger von 1948, Felix Endrich und Friedrich Waller, mitverfolgen.
Und wer sich am Start in St. Moritz oder im Ziel in Celerina einen Überblick verschaffen möchte, ruft das detailgetreue und drehbare 3D-Modell des Bob Runs auf. Dieses verfügt auch über eine Zoom-Funktion.
Porträtiert werden auf dem Walk of Fame bzw. der «Hall of Fame» auch herausragende Persönlichkeiten des Bobsports wie Robin Nash und Anthony Dixon, die 1965 auf dem Olympia Bob Run Weltmeister wurden.
Als Abschluss oder in Ergänzung zum Walk of Fame können im Cresta & Bob Museum Scala St. Moritz und im Bobmusem Celerina viele Geschichten, Raritäten und Exponate des Bob- und Skeletonsports besichtigt werden.
Das Museum
St. Moritz ist die Wiege des alpinen Wintertourismus und die Geburtsstätte alpiner Sportarten. Hier starteten die ersten Bobs aus Stahl. Und hier starteten die ersten Skeletons zur Fahrt auf der wohl anspruchsvollsten Bahn der Alpen überhaupt, dem Cresta Run. Heute sind sowohl der Olympia Bob Run als auch der Cresta Run wahre Legenden.
Im Cresta & Bob Museum St. Moritz wird erlebbar, was diese Sportarten und Bahnen ausmacht. Der Rausch der Geschwindigkeit wird hier ebenso erlebbar wie der Teamund Sportsgeist. Traditionen und Technik stehen ebenso im Fokus wie Anekdoten und Aussergewöhnliches Und natürlich spielen auch die beiden in St. Moritz ausgetragenen Olympischen Winterspiele eine grosse Rolle.
Im Bobmuseum Celerina erfahren Sie zusätzlich viel Wissenswertes über den Bobund Skeletonsport und über den Olympia Bob Run.
Freunde des Cresta & Bob Museum St. Moritz Stiftung Engadin Schlitteln
Der St. Moritz Tobogganing Club, der Saint Moritz Bobsleigh Club und das Cresta & Bob Museum St. Moritz verfolgen gemeinsam das Ziel, einem breiten Publikum die Geschichte des Cresta- und Bobsports zu vermitteln und für die Zukunft zu sichern.
125 Jahre nach der Gründung des Saint Moritz Bobsleigh Club eröffnet das Cresta & Bob Museum St. Moritz mit einer Fülle von Angeboten für alle Freunde des Cresta und Bobsports.
Text und Foto: Cresta & Bob Museum St. Moritz