Weltcup Sigulda: Schweizer Bobfahrer meistern schwierige Bedingungen

Weltcup Sigulda: Schweizer Bobfahrer meistern schwierige Bedingungen

Am vergangenen Wochenende fand in Sigulda das zweite Rennwochenende des Bob-Weltcups statt und die Schweizer Athletinnen und Athleten präsentierten sich sowohl im Monobob als auch im Zweierbob auf der anspruchsvollen Bahn von ihrer besten Seite, auch wenn nicht alle Bedingungen ideal waren.


Für Melanie Hasler war der Samstag zunächst ein schwieriger Tag. Mit dem ungünstigen Startplatz 15 ging sie in den ersten Lauf, doch im zweiten Durchgang bewies die 26-Jährige eindrucksvoll ihre Klasse. Mit einer verbesserten Startzeit und einem sehr guten Lauf setzte sie sich bei der Top-Speed-Messung als schnellste Monobob-Pilotin des gesamten Feldes durch. Dies bedeutete am Ende Rang 7. Ein tolles Ergebnis, das zeigt, dass Hasler nach den Materialproblemen der letzten Woche wieder auf dem richtigen Weg ist.


Am selben Tag fand auch das erste von zwei Zweierbob-Rennen der Herren statt. Cédric Follador und sein Landsmann Timo Rohner zeigten vor allem im zweiten Lauf fahrerische Klasse. Follador beendete das Rennen auf Rang 7, Rohner auf Rang 9. Damit beendeten die beiden Schweizer Teams das Rennen wie schon letzte Woche in den Top Ten. 


Mit dem Ziel, um einen Podestplatz mitzufahren, startete Melanie Hasler mit ihrer Anschieberin Mara Morell am Sonntag ins Zweierbob-Rennen. Die gute Startplatzierung war vielversprechend, doch die schwierigen äusseren Bedingungen ließen die Hoffnungen schnell schwinden. Die Bahn war sehr schlecht präpariert und an vielen Stellen extrem langsam. Die Bahn wurde mit jedem weiteren Bob dramatisch schneller, der langsame erste Lauf der Aargauerin zwang sie, im zweiten Lauf erneut früh zu starten. Doppeltes Pech für Hasler. Trotz einer sehr guten Fahrt im zweiten Lauf beendete sie das Rennen auf dem 7. Platz. Für Melanie selbst war es eine grosse Enttäuschung. Unter den gegebenen Umständen auf der unfair präparierten Eisbahn in Sigulda aber ein gutes Ergebnis.


Bei den Herren gab es am Nachmittag keine grösseren Probleme mit der Bahnpräparation und Cédric Follador sowie Timo Rohner zeigten erneut solide Leistungen. Es zeigte sich, wie wichtig ein guter Start ist. Die entscheidenden Hundertstel, die beim Start verloren gingen, verhinderten ein Top-6-Resultat. Follador und Anschieber Rolli erreichten schlussendlich Rang 8, während Timo Rohner mit Tim Annen, der bei diesem Rennen sein Weltcup-Debüt im Zweierbob feierte, das Rennen auf Rang 11 beendeten. Trotz dieses Startmankos dürfen die Schweizer Athleten mit ihren Leistungen auf einer der anspruchsvollsten Bobbahnen der Welt sehr zufrieden sein.
 

Text: Sven Renggli
Bild: IBSF / Viesturs Lacis